Donnerstag, 29. August 2013

Das Titelbild: Werdegang und Tipps zur Gestaltung

In verschiedenen Foren lese ich immer wieder, dass Selfpublisher das Erstellen eines Titelbildes als Last oder notwendiges Übel ansehen. Für mich ist die Gestaltung des Titelbildes ein Teil des Gesamtwerkes, der meine Kreativität fordert - eine Forderung, der ich gerne nachkomme. 
Die Anregung zu diesen Post bekam ich von xinxii.com, die zur Zeit zu diesem Thema eine Blogparade durchführt: http://blog.xinxii.de/2013/08/23/blogparade-mein-buchcover/
 
 
Für mein Titelbild zu „Dual Life – Doppelleben“ habe ich auf meine umfangreiche Fotosammlung zurückgegriffen. Eine Schlüsselszene in diesem Thriller spielt auf einer verlassenen Farm auf Point Reyes, einer Halbinsel nördlich von San Francisco. Ich selbst war zweimal auf Point Reyes, einmal im Frühjahr bei strahlendem Sonnenschein und einmal im Hochsommer bei dichtem Nebel. Diese Wettersituation ist typisch für die Küstenregion des „Golden State“. Kaltluft über dem Pazifik trifft auf warme Luft über dem Land. An einem solchen Tag schoss ich das Titelfoto mit den verlassenen Farmgebäuden. Selbst auf dem Farbbild wirkt die Stimmung trist grau und bedrohlich. Bei der Gelegenheit kam mir schon der Gedanke, aus diesem Ort einen Schauplatz zu machen.
Um dem Titelbild einen Hauch von Erotik zu verleihen, wurde über den grauen Himmel ein altes schwarz-weißes Aktbild gelegt. Dazu verwendete ich die kostenlose Software HornilStylePix. Dieses Programm hat viele Funktionen, die sonst nur professionelle Bildbearbeitungssoftware bietet, wie zum Beispiel die Arbeit mit mehreren Ebenen. So konnte das Aktbild an den Rändern voll-transparent und auf der Fläche halbtransparent gestaltet und nahtlos über das Titelbild gelegt werden. Diese Komposition wurde als jpg abgespeichert. Dabei ist die Bildgröße wichtig! Amazon verlangt mindestens 1000 Pixel, andere Anbieter sogar 1400 Pixel als Mindestmaß. Danach ging es weiter mit Corel Photopaint, denn es fehlten noch die Blutspritzer auf dem Zaun. Photopaint bietet verschiedene Pinselformen an, darunter auch die Spritzer. Also einfach Pinsel rot gefärbt, einmal auf den Zaun geklickt – fertig! Wirkt vielleicht etwas kitschig, steht aber in starkem Kontrast zu dem trist-grauen Titelbild. Jetzt fehlte noch der Text!
Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass zwar viele Bildbearbeitungsprogramme Texte in Bilder einfügen können, dies aber wenig benutzerfreundlich. Besser geht das in Präsentationsprogrammen wie MS-Powerpoint oder dem kostenlosen Impress, das im LibreOffice-Paket enthalten ist. Also im Präsentationsprogramm die Seite auf Hochformat umgestellt, Titelbild eingefügt und nun die Textteile als Objekte darübergelegt. Alles lässt sich nach Belieben verschieben und farblich verändern. Den Textrahmen habe ich halb-transparent gelb gestaltet. Dadurch hebt sich der Text ab, man sieht aber noch das Bild darunter. Das Endergebnis muss dann nur noch als jpg exportiert werden. Anfangs hatte ich mehrere Versionen exportiert, bei denen Schriftart, -größe und -farbe variiert wurde. Aber ein mit weicher Schönschrift betitelter Thriller – das passt einfach nicht! Am Ende habe ich mich dann für eine schlichte, nicht geschnörkelte Variante entschieden.
Übrigens: wer mal schauen will, wie sein Ebook als gebundenes Buch aussehen würde, sollte mal kostenlose Testversion von Quick3dcover ausprobieren: http://www.quick3dcover.de/

Mittwoch, 21. August 2013